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Adi Breit – falls Not am Mann, immer bereit! by w74

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Adi Breit – falls Not am Mann, immer bereit!
# Via, sich im Abwärtstrend befindenden, drittklassigem Puff, zum ersten fahrbaren Untersatz.

An dieser Stelle gilt es einen Blick zurück bis zum Donnerstag in der vorherigen Woche zu werfen, als ich euch einen kleinen Einblick in die Umstände gewährte, wie ich mir das Geld für den Führerschein verdiente.
Hier der Blick in die [Vergangenheit](https://hive.blog/hive-121566/@w74/der-negative-einfluss-dubioser-parteienspenden-auf-meine-finanzierung-des-fuhrerscheins) zu werfen.

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# Adi Breit

Unser erstes Aufeinandertreffen kam an dem Tag zustande, als ich in der Schule die Noten meiner schriftlichen Abschluss-Prüfung mitgeteilt bekam. In diesem Moment war klar, dass der beinahe tägliche, lange Fußmarsch und die Bahnfahrt für meine Person endgültig in die Seiten der Geschichtsbücher rückten. Ein dermaßen markanter Wendepunkt sollte oder musste gebührend gefeiert werden. Mit den Kumpels und Mitschülern in der Hauptstadt verweilen und von der Penne bis zum Bahnhof eine Kneipentour hinlegen – durchaus reizvoll. Allerdings nicht für mich. Fast magisch zog es mich in den Palace D′Amour, gelegen vor den Toren meiner Stadt.

<center>![[Quelle](Nürnberg: Frankens Rotlicht-Hochburg: Wie gefährlich ist die Sex-Arbeit für die Frauen? - FOCUS Online)](https://p6.focus.de/img/regional/nuernberg/id_10384287/compressed-8e2eb713-e21b-4ae9-8708-90a0edf080933127668-default-1stimt-kb9tv5.jpg?im=Crop%3D%280%2C35%2C760%2C429%29%3BResize%3D%281200%29&hash=5c8d3493f20becb71bd9bb057f037174a3298b8c6d325d582467382ed87a1dff)</center>


In den letzten aktiven Tagen der Rotlichtkaschemme, in der damals noch immer die Nutten, Dealer und Hehler zugange waren, Erwin „Backfisch“ Müller, das Zepter zwar nicht mehr fest, aber immerhin noch in der Hand hielt – ja, ausgerechnet dort sollte mir an jenem denkwürdigen Tag der Weg zu einem fahrbaren Untersatz mit Motorantrieb geebnet werden. Es war, dies sollte nicht unerwähnt bleiben, nicht mein erster Aufenthalt in dem, für mich damals unfassbar spannenden Etablissement. 
Knapp zwei Monate zuvor, an meinem 18. Geburtstag, saß ich schon einmal an der Bar des Palace D′Amour. Damals leistete mir mein bester Kumpel Gesellschaft, da ich mir nicht sicher war, ob in dem Schuppen es fürwahr derartig harmlos zugeht, wie ich es aus den Schilderungen vom Schtrulle und dem schrägen Otto es im Vorfeld herausfiltern konnte. Nach Aussage der beiden arbeitsscheuen Artisten sollte das D′Amour ein gemütlicher Ort sein, an dem man sein Geld für leckere Sachen ausgeben kann. Wenn man genügend davon dabei habe, laut schrägem Otto, dürfe man IHN vielleicht sogar kurz hereinstecken. Das mit dem Hereinstecken kam für mich zu keinem Zeitpunkt in Betracht, da es mir schlicht an dem mangelte, was man laut Ottos Ratschlag, genügend dabei haben sollte. Andererseits mal einen Blick riskieren, dürfte ja nicht zu teuer werden.
Wie der Zufall es wollte, weilte an jenem Abend auch mein damaliger Nachbar, der Noch-Knochenentsorger und Puff-Betreiber „Backfisch“ Erwin Müller höchstpersönlich in seiner Rotlichtkaschemme. Wohl überrascht, mich verhältnismäßig weit entfernt von Mamas Schoß zu sehen, erfolgte seine besorgte Nachfrage, ob mein Kumpel und ich uns vielleicht verirrt hätten. Sofortige Aufklärung war angesagt. 18. Geburtstag! Also beste Voraussetzung, sich alternde Nutten aus der Nähe anzuschauen. Mit dieser Information versorgt, offenbarte sich wieder der wahre Charakter von Erwin, dem Backfisch, Müller. „Dann willst du bestimmt ficken. Das hat man sich zu dem Datum verdient. Und weil das heute dein Tag ist, Wolfram, geht der Tauchgang auf meine Rechnung.“ Er hatte noch einen Nachsatz parat, mit dessen Bedeutung ich in dem Moment nicht sonderlich viel anzufangen wusste. „Aber nur, wenn du keine unendliche Geschichte draus machst.“

Es sind diese kleinen Gesten meiner Idole, die mich zweifelsohne an unserem bestehenden Rechtssystem zweifeln lassen. Diesen Mann, der sein Herz am rechten Fleck trägt, der durch eine kleine Unachtsamkeit in der Buchhaltung den Abgabenposten Steuer übersehen hatte, Tierkadaver dort entsorgte, wo zwar vorausschauend, allerdings illegal, ein Loch gegraben wurde, das schlechterdings nach seiner stinkenden Aufschüttung nicht schnell genug kaschiert werden konnte und der seine Arbeitnehmer stets brutto entlohnte, dem Mann sprengen sie den Sockel unter den Füßen weg, schenken in gewisser Hinsicht das Haus seiner Vorfahren dem Roten Kreuz zu einem Spottpreis und machen ihn und seine treue Truppe kampferprobter Chaoten bekannt mit der Bürokratie und Hartz IV. Trotz dieser Widrigkeiten, Backfisch, der Held meiner Jugend, hätte mir zum Geburtstag das geschenkt, was ich, nach seiner subjektiven Einschätzung nach, bisher in der mir prophezeiten Perfektion nicht erlebt hätte. Ich konnte das Geschenk, so leid es mir für die Dame tat, nicht auspacken, da ich in dieser Zeit mit Nina viel Spaß auf und neben der Matratze hatte und ich mir ein unbekleidetes Gerangel horizontal mit einer Frau im Alter meiner Mutter indes nicht unbedingt als Geburtstagsgeschenk wünschte. Als ich Erwin meine Entscheidung mitteilte, hinterließ er mir einen Blick, der folgende Worte überflüssig werden ließ: „Junge, Junge, du hast null Ahnung, was du gerade hast flach liegen lassen.“

Um mich dennoch nicht komplett ohne Geschenk zu belassen, gab er die Anweisung an sein Personal hinter der Theke, mich als seinen Gast zu bewirten und verschwand mit dem Ratschlag an mich, wenn ich, was bräuchte, ohne viel zu überlegen, einfach zu kontaktieren.

Dem Angebot kam ich mit viel Hoffnung nach, als ich kurze Zeit später den Führerschein in der Tasche hatte und bei meinen Eltern um die Nutzung des in der Garage inhaftiert scheinenden Autos aus dem Stall Audi durchweg hart verhandeln musste. Ich benötigte also dringend ein Auto. Allerdings ein Gefährt, für das ich mich nicht noch einmal für mehrere Monate in die Zwangsarbeit begeben musste. Originalton Backfisch: „Komm ins Palace und wende dich an den, der dort mit einem blauen Kittel und einer Batschkapp (Schiebermütze) sitzt. Sag‘ ihm, ich hätte dich geschickt.“

Und haargenau das tat ich bei meinem zweiten Besuch im Palace D‘Amour. Der Mann mit der Batschkapp und dem blauen Arbeitskittel war nicht zu übersehen. Er saß an der Bar, vor sich ein gezapftes Bier und einen klaren Schnaps. Er unterhielt sich mit der Dame, die am wenigsten unbedeckte Haut, im Vergleich zu ihren Geschlechtsgenossinnen, die auf Kundschaft warteten, zur Schau stellte. Ich setzte mich neben den Bekannten vom Backfisch und wartete höflich den Moment ab, an dem das Gespräch über die Theke hinweg ins Stocken geraten sollte. Ich wollte mich gerade vorstellen, da drehten sich Kopf und Schiebermütze zu mir hin. Strenge Augen starteten eine Begutachtung, die er mit folgendem Satz abschloss: „Sag nichts. Ich weiß, wer du bist. Der Backfisch hat mich vorgewarnt. Außerdem kenne ich deinen Vater ziemlich gut. Wir hatten viel Spaß zusammen in der Schulzeit.“

<center>![[Quelle](https://www.fotocommunity.de/photo/der-mann-mit-der-blauen-muetze-herbert-rulf/44979096)](https://img.fotocommunity.com/der-mann-mit-der-blauen-muetze-14b0ce64-c08a-4b7b-a26b-07d470cd741f.jpg?height=1080)</center>


Ein weiteres Exemplar der Sonderklasse, der mit meinem Vater die Schulbank drückte. Wieder drängte sich mir die Frage auf, wieso der besserwisserischer Langweiler, dem ich meinen Nachnamen zu verdanken habe, nicht eine vergleichbare Karriere hingelegt hat, wie es seine ehemaligen Schulkameraden bewerkstelligt haben? Absolute Verlierer lassen sich lieber beim Staat anstellen, während die richtigen Macher Kadaver illegal entsorgen oder geklaute Autos verscherbeln. Am Ende fallen doch ohnehin die Einen wie die Anderen dem Staat finanziell zur Last. Man darf sich dennoch getrost fragen, wessen Leben mehr Dampf im Kessel hatte?

Was folgte, war ein Handschlag. Danach verriet ich dem Mann meinen Vornamen und er erlaubte mir, ihn mit Adi anzusprechen. Langsam aber stetig füllte sich mein persönliches Portfolio mit Hochkarätern aus meiner Stadt. Zweifelsohne beneideten mich meine Kumpels, wenn an Höhepunkten im Veranstaltungskalender, wie einem jährlich stattfindenden Volksfest, der schräge Otto mit seinem halb gefüllten Bierkrug auf mich zugesteuert kam und sich höflichst bei mir erkundigte, ob ich vielleicht einen Schluck nehmen möchte? Ich lehnte zwar das großzügige Angebot stets dankend ab, war gleichwohl der Held in meiner Clique, da ich als Einziger nicht um eine gemeinnützige Spende von ein paar Euro oder zumindest ein frisches Bier angebettelt wurde.

Adi Breit schien mir in diesem „Club der Akrobaten ohne vorzeigbaren Lebenslauf“ öfter auf den Logenplätzen aufzutauchen. Jedenfalls konnte er mit Zahlen jonglieren und wusste konkret, wo in einem Fahrzeugbrief die Fahrgestellnummer zu finden ist und wie sie durch eine andere ersetzt werden konnte.
Es sah ganz danach aus, als habe der Backfisch bei Adi gute Vorarbeit geleistet, da der den Grund meines Auftauchens sofort auf den Punkt brachte: „Du hättest also gerne ein Auto? Wie viel wärst du bereit für das Gefährt springen lassen?“ Als durch und durch blutiger Anfänger in Sachen Autokauf, ließ ich den vermeintlichen Fachmann wissen, dass mir noch knappe tausend Euro zur Verfügung stehen. Das müsse dann für den Kauf und die Zulassung ausreichen. 
Es sollte noch viel Zeit ins Land ziehen, bis ich unauslöschlich in mir verinnerlicht hatte, dass man mit Adi Breit zu keiner Zeit mit Interesse an etwas Bestimmtem und vor allem ohne Angaben über zugreifbares Bargeld in Verhandlungen geht. Bei unserem ersten Zusammentreffen im Palace D′Amour genoss ich nicht nur den Welpenschutz, sondern stand darüber hinaus unter dem Protektorat von Erwin „Backfisch“ Müller. Nachdem geklärt war, dass das nächste Gedeck (Bier und Korn) auf meine Rechnung geht, gab mir Adi sein Versprechen, sich am nächsten Tag bei mir zu melden.

Am darauffolgenden Nachmittag sahen sich meine Eltern mit vier Problemen und ich mit einem taubenblauen Golf der 2. Baureihe konfrontiert. Die unerwartet aufgetauchten Verwerfungen im Alltag teilten sich folgendermaßen auf. Meine Mutter übernahm spontan und nicht sonderlich erfreut drei aus dem Angebot. Der Rest ging an meinen Vater. Aus weiblicher Sicht schrillten alle Alarmglocken, als da plötzlich ein fremder Mann an der Tür stand und wahrhaftig Anstalten machte, mit Schuhen, wie aus einer Mülltonne gefischt, den Parkettboden und die Teppiche im Flur sowie im Wohnzimmer zu betreten. - Ganz eindeutig die Katastrophe Nr. 1. Das zweite, nicht minder schwerwiegende Desaster trug dieser Mann unübersehbar an seinem Leib. Der ehemals blaue Arbeitskittel, der seit seiner maschinell unterstützten Entstehung im fernen Pakistan unter Garantie niemals mit Waschpulver in Berührung gekommen war, sollte nun auf dem Polster der sündhaft teuren Thonetstühle eine vorübergehende Ruhestätte finden. Zu guter Letzt glänzte da noch dieses abgegriffene, verfettete Stück Stoff, den dieser ihr fremde Mann auf dem Kopf trug. Was diese Schiebermütze betraf, setzte eine Mutter all ihre Hoffnung auf eine diesem Mann hoffentlich angeborene Unhöflichkeit, wonach die Kopfbedeckung schlicht und einfach auf der Stelle verbleibt, mit der sie ohnehin wie verwachsen schien. Bloß bitte nicht diesen undefinierbaren Gegenstand auf der Tischdecke mit Brüsseler Spitze zwischenlagern. Adi Breit kam diesem verzweifelten Stoßgebet wie selbstverständlich nach.

<center>![[Quelle](https://www.zeit.de/zeit-magazin/essen-trinken/2019-08/herrengedeck-alkohol-bier-whiskey-cocktail?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F)](https://img.zeit.de/zeit-magazin/essen-trinken/2019-08/herrengedeck-alkohol-bier-whiskey/super__450x300__mobile__scale_2)</center>


Das erste (und genauso das zweite) Problem konnte Adi Breit schlicht nicht nachvollziehen und maß ihnen daher konsequenterweise null Bedeutung bei. Das, womit sich mein Vater in seinem tiefsten Inneren auseinanderzusetzen hatte, war die Person, die da plötzlich an seinem Wohnzimmertisch saß, ihn duzte und ohne große Umschweife nachfragte, ob das hier eine trockene Baustelle bliebe oder eine Flasche Bier und, wenn möglich, ein genießbarer Klarer aufzutreiben sei? Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt von der Aktion nicht das Geringste mitbekommen, da ich unter dem Dach an meinem Rechner saß. Erst als meine Mutter in mein Zimmer stürmte, drang die Information zu mir vor, dass da jemand unten sitze, der das Bedürfnis ihr gegenüber geäußert habe, sich mit mir unterhalten zu wollen. Anstatt es bei dieser kurz und prägnanten Situationsbeschreibung zu belassen, hatte sie offenbar den Wunsch auf Lager, ihrem Herzen noch ein My (µ) mehr Luft zu verschaffen: „Wolfram, was schleppst du uns für Menschen ins Haus? Dieser Mann hat sich unter Garantie seit ein paar Wochen nicht mehr gewaschen.“ Ich versetzte umgehend den Rechner in den Ruhestand und gab der besorgten Frau bereitwillig Auskunft. „Ist mir schnurzpiepegal, ob er sich gewaschen hat. Ich hoffe inständig, dass er ein Auto für mich dabei hat. Außerdem ist das der Schulfreund deines Mannes. Die Zwei waren mal geradezu dicke Kumpels. Anscheinend kennst du die dunkle Vergangenheit deines Herzblattes noch nicht.“ Daraufhin schien ich im Gesicht meiner Mutter derartiges, wie Ungläubigkeit erkennen zu können.

Derweil saßen ein Stockwerk tiefer die ehemaligen Schulkameraden und teilten sich den Inhalt einer Flasche Bier. Bei der Flasche Schnaps schien Adi (auch nicht der Vergangenheit wegen) vom Teilen mit dem Ex-Kumpel nicht viel zu halten und hatte sie dementsprechend nahe neben sich in Griffnähe gebracht.
Bei meinem Auftauchen in der Guten Stube bedurfte es keiner Worte seitens meines Vaters. Sein Blick verriet mir unmissverständlich die Frage, die ihm auf der Zunge lag. „Du wirst hoffentlich mit dem Gauner keine Geschäfte machen?“ Explizit, das hatte ich vor.  
Und dafür gab es zwei äußerst gewichtige Gründe. Erstens fehlte mir bei meinem aktuellen Kontostand die Alternativen und zweitens wurde mir dieser Mann schließlich vom Backfisch wärmstens empfohlen.
Adi, von all dem Kopftheater meiner Eltern unbeeindruckt, gönnte sich noch zwei Schnäpse auf die Schnelle als Flüssignahrung für den Weg an die frische Luft. Derart gestärkt setzte sich kurze Zeit später ein kleiner Tross (bestehend aus drei Personen) in Bewegung, um das zu begutachten, was da in der Einfahrt zu unserer Garage geparkt stand. Mein Vater begutachtete den Golf aus allen möglichen Perspektiven. Man hätte denken können, er hätte vorgestern seinen Kfz-Meister abgelegt. Dabei hat er von Autos derart viel Ahnung wie vom Eisenbiegen. Warum gerade das Eisenbiegen? Davon kann ich wenigstens was erzählen. Nicht umsonst hatte ich zwei Monate auf dem Bau geschuftet. Von Autos weiß ich einzig und allein, dass sie mit Sprit gefüttert werden wollen und anschließend ihrem Besitzer den Gefallen tun sollten, ihn von A nach B und eventuell wieder nach A zurückzubringen. Grund genug für mich an Adi die entscheidende Frage zu stellen: „Taugt das Auto für den täglichen Gebrauch?“ 
Adi Breit legt mit einem breiten Grinsen die mit Bruchstücken durchsetzte Einöde frei, die bei anderen Menschen mit Zähnen bestückt ist und ließ verlauten (als hätte er im Leben noch nie die Unwahrheit gesagt): „Glaubst du wahrhaftig, ich würde es wagen, dir Schrott anzudrehen? Derartiges darfst du mir nicht zutrauen, schließlich kennen dein Vater und ich uns seit ewigen Zeiten. Oder sage ich etwas Falsches, Frank?“ Dabei blickte er meinen Erzeuger auf eine Art und Weise an, als wäre der Kontakt seit der Schulzeit nie unterbrochen worden. 
Zehn Minuten später hatten, neben dem Golf in der Einfahrt, ebenso die Zulassung und der Fahrzeugbrief den Besitzer gewechselt. Adi Breit, der Fachverkäufer für Fahrzeuge jeglicher Art, ließ sich von mir noch bis in die Stadt fahren, wo er mit 700 EUR in Tasche die nächste Kneipe ansteuerte. Mein Vater hielt es am selben Abend noch für angebracht meine Einschätzung darüber einzuholen, ob ich mir vollkommen sicher sei, dass der Golf nicht gleichzeitig mehrere Besitzer habe? Er kam sogar noch mit dem Vorschlag um die Ecke, das Auto vom TÜV begutachten zu lassen. Die typische Logik eines Pädagogen: Erst sich wie Bolle freuen, ein richtiges Schnäppchen gemacht zu haben, um dann kontrollieren zu lassen, ob man nicht doch übers Ohr gehauen wurde. Wenn ohnehin gestohlen, dann helfe ich doch nicht selbstlos bei der Aufklärung. Wie krank ist das denn?

<center>![[Quelle](https://www.golf2forum.de/thread/4331-golf-ii-2-cl-19e-benzin-automatik-bj-90-nur-69-tkm-vb-999.html)](https://www.golf2forum.de/images/forum/31931_54fae4013b119.JPG)</center>


Am nächsten Morgen stand ich dann, nicht vollkommen grundlos, mit einem leicht mulmigen Gefühl im Bauch am Schalter der Kfz-Zulassungsstelle, aus der heraus die Angestellten und die Kunden, dank der großen Fensterfassade, einen freien Blick auf die Ampelanlage genießen, die es in einem exakt festgelegten Rhythmus motorisierten Verkehrsteilnehmern erlaubt, von der Landstraße auf die Bundesstraße oder umgekehrt zu wechseln.
Ich habe zwar zuvor noch zu keinem Zeitpunkt ein Auto, Motorroller oder Motorrad an, ab oder umgemeldet, doch mir schien dieses Prozedere recht zäh zu laufen. Wahrscheinlich wurden die Fakten aus meinem Fahrzeugbrief pro forma noch einmal geprüft und hinter mir standen längst zwei Herren mit Handschellen?
Doch wer hätte gedacht, dass Wunder sich überraschenderweise in mein Leben verirren? Nur wenige Augenblicke später übergab ein freundlich lächelnder Angestellter mir zwei frisch gestempelte Nummernschilder, einen unbeanstandeten Fahrzeugbrief und die frisch ausgedruckte Zulassung. Als ich nach diesem heiß ersehnten Päckchen greifen wollte, bezog dieser phlegmatisch wirkende Mann seine Kollegen in das ein, was er gerade durch die große Glasscheibe beobachten konnte: „Werner, schau mal da drüben. Siehst du den Lkw dort rechts an der Ampel? Dem habe ich letzte Woche im Beisein der Polizei die Nummernschilder abgeschraubt. Der Typ hier hat echt Nerven.“ Da nicht, wie zeitweilig befürchtet, Handschellen mir den Zugriff auf meine Dokumente erschwerten, richtete auch ich meinen Blick neugierig auf diesen Lastkraftwagen. Kaum hatte ich registriert, wer da Zigarre rauchend auf dem Fahrersitz saß, schnappte ich schnell meine Sachen und verließ die Zulassungsstelle.
Eine halbe Stunde später, während der Schtrulle mir mittels einer Niet-Zange die Nummernschilder an meinem Golf befestigte, diskutierten der Backfisch und der schräge Otto, wo sie am besten den Lkw verschwinden lassen können, bevor die Polizei eintrifft. Schnell kam man überein, dass das Monstrum die nächsten paar Tage besser bei Adi Breit im Schuppen eine vorläufige Unterkunft finden sollte.
Nun zog ich es vor, lieber meine Meinung für mich zu behalten, hegte jedoch gleichzeitig die Befürchtung, der Lkw könnte in ein paar Tagen mit französischen Kennzeichen zwischen Forbach und Metz unterwegs sein. Adi Breit wird sich an keinen Lastkraftwagen erinnern können, der je in seinem Schuppen Zuflucht gesucht hätte.

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Geiler Ritt in die Vergangenheit. 80er-Jahr ein der Westprovinz. Mein Zuhause. Jibt et nich mehr.
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@indextrader24 ·
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Er hat in Euro bezahlt - also nix da mit 80 er Provinz.

Ist eher ein Remake - gleichwohl ebenso gut gelungen wie die Originale aus der damaligen Zeit.
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@w74 ·
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@leroy.linientreu wandert sehr wohl auf den richtigen Pfaden durch das Währungsdickicht der Dekaden. Dumm halt nur, wenn sich der Autor als Schlafmütze outen muss. Und das tut er hiermit. :-)
Das Remake trifft es wohl auf den Punkt, da bereits mit der Vorgeschichte (Führerschein und CDU-Parteispendenaffäre) das Zahlungsmittel Euro ausgeschlossen werden konnte.
Fehler sind da, um ...
Haben aber hoffentlich der Unterhaltung keinen Abbruch getan?
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@w74 ·
Danke!
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@muelli ·
$0.07
Die ins lesen dieses nicht gerade kurzen Beitrags investierte Zeit, hat sich definitiv gelohnt. Mit einem fetten Grinsen im Gesicht und dem Gefühl bestens unterhalten worden zu sein, kann ich mich nun wieder vergnügt meinem Tageswerk widmen. 
Wunderbar! 😎
👍  , ,
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@w74 ·
$0.03
Genau dies schien beim Schreiben auch meine Absicht zu sein. Es scheint mir somit gelungen zu sein. Danke. :-)
👍  
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