Guten morgen lieber Leser,

in diesem Beitrag, soll es zu meiner Sicht und den Folgen dieses einen Wortes gehen. Mir ist bewusst, das ich recht blauäugig auf dieses Thema sehe. Deswegen ist Folgendes mit entsprechender Vorsicht zu genießen.

Deflation

Dieses Wort, war, als ich es zum ersten mal in meiner Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann hörte, eines der bewegendsten Begriffe in meinem Leben. Zumindest, was das Thema Geld angeht. Dieser eine Tag in der Berufsschule, ist für mich rückblickend der Anfang von allem gewesen, wie sich mein Werdegang entwickelt hat. Unser Lehrer, welcher gerne über den Tellerrand hinaus unterrichtete, erklärte uns die Deflation und ihre Schrecken. Natürlich war mir damals mit 15 Jahren, das Verständnis unseres Geldsystems und dem "großem" Rest der Welt noch nicht gegeben.

Während er erzählte, was die Folgen einer Deflation sind, überkam mich ein Schauer, eine Gänsehaut, beim begreifen seiner Worte. Geld würde mehr Wert werden, Waren immer billiger, weil man sie nicht "los" bekommen würde. Angebot und Nachfrage, gehen aus dem sowieso nicht vorhandenem Gleichgewicht. 
Mein erster Gedanke war, dann müssten sich die Menschen anstrengen, keinen Blödsinn mehr zu verkaufen, sondern nur noch Waren, die so Qualitativ und damit Hochwertig, wie auch haltbar sind, wie möglich. 

Das bedeutet, sie würden aufhören, so viel zu konsumieren. Ständig alles "Neu" zu kaufen, ein Update von einem Produkt, müsste einen echten Mehrwert bieten. Für mich, klang das nach einem Traum. Denn schon damals, hing mir so einiges zum Halse heraus, in dem, was man für "Normal" fand, bezüglich Konsum. Niemand schien sich selbst Grenzen zu setzen. Ein Auto, müsste dem nach eher repariert, als Neu gekauft werden. 

Auf einer endlichen Welt, unendlich zu produzieren, klingt für mich, nach dem größerem Schrecken und schlicht nach Wahnsinn.

Die Nachfrage, nach Dienstleistungen und Gütern, würde sich auf den Fokus der Zukunft legen. Man würde nach Morgen denken müssen!!!. Denn man wüsste, der Kunde würde morgen alles billiger bekommen, weil sein Geld mehr Wert wäre.

Jede Industrie, welche ich damals schon nicht "mochte", obwohl ich dieses System quasi als Mittelsmann zu unterstützen lernte, müsste sich anstrengen, dem Menschen etwas zu verkaufen, das er wirklich braucht und nicht nur etwas, das er glaubt zu brauchen, so wie es heute in Masse der Fall ist.

Dieser Tag, welcher ein Sommertag war und ich regelrecht gebrainwasht aus der Schule ging, war ein guter Tag in meinem Leben. Denn ich hatte eine Perspektive. Hätte man mir damals erzählt, das ich heute ausschließlich in Deflationär gebauten Systemen selbstständig arbeite, hätte ich ihm nicht geglaubt.

Aus mir wurde ein Mensch, der das Geldsystem wie wir es kennen, verabscheute und versuchte zu lernen, wie man es vielleicht nicht unbedingt besser, aber doch anders machen könnte. Meine natürlichen Empfindungen zu dem, was ich als "Vernünftig" erachtet habe zu tun, auf dieser Welt, wurden nicht von dem befriedigt, was ich zu sehen bekommen habe, im Laufe der Jahre.

Ich fühle mich wie in einem Gefängnis, ein Gefängnis für meine Gedanken und Wünsche. Meine Erwartungen, waren viel zu hoch, als ich die Menschen als Kind zu studieren versuchte. Ich bewunderte jeden Menschen, wie einen Gott. Doch die Wahrheit ist für mich heute, das ich sehr lange nur das Gute sehen wollte. Das Potential, welches wir in uns tragen, ist unvorstellbar groß. Aber wir leben wie eine Herde Rinder auf einer Farm und der Farmer erntet was wir produzieren. Fleisch (Männer), Milch (Weiber) und Arbeitsvieh (die Starken).

Dieses System, welches in allen möglichen Facetten daher kommt und heruntergerechnet, doch immer das "Gleiche" zu sein scheint, kann auf Dauer nicht Gesund für uns sein. Denn jeder der sich damit beschäftigt hat, und es zu verstehen weis, das das System immer wieder einen Neustart, einen Crash braucht, um noch weiter gestärkt von Vorne anfangen zu können. 

Ich möchte nicht in solch einem System Kinder in die Welt setzten, und so tun als wüsste ich nichts. Egal wie mein Leben gelaufen ist, diesen einen Punkt, habe ich nicht zu verantworten. Denn mit Kindern, müsste ich Vorsichtiger sein, was ich sage und was ich tue. Zumindest was das äußern meiner Meinung und meines Weltbildes angeht, muss ich nichts befürchten, das man mir zu fürchten geben könnte.

Natürlich halte ich das deflationäre System im Bitcoin und manchen (Mineable) Altcoins nicht für das Ende vom Lied, die Eierlegende Wollmilchsau. Aber ich halte es für eine Reinigung, des bisherigen Systems. Transparenz und Sicherheit, für den Preis von Geschwindigkeit und scheinbar vorhandener Freiheit, ist eine akzeptable Entwicklung, welche ich unterstütze. Natürlich, ist das Bargeld des Internets schon erfunden, aber es interessiert wohl immer noch kaum jemanden. 

So, wie damals sich so gut wie niemand für den Bitcoin interessierte und heute nur für seinen Preis. Die meisten Menschen, haben nicht den Kopf dafür, ihr normal verwendetes Geld zu verstehen und los zu lassen. Warum also sollten sie dann ohne Gier als Antrieb, den Bitcoin verwenden?

Dieser ist für mich übrigens gestorben. Ich nutze ihn nicht mehr, ich adaptiere ihn nicht mehr. Bitcoin basiert auf dem SHA256-Algo und ist damit auf Basis des bekanntesten und meist genutzten Algorithmus der Welt aufgebaut. Bitcoin ist miserabel verteilt, gelinde gesagt. Bitcoin ist von einem Unbekanntem geschaffen worden, und für mich nicht mehr vertrauenswürdig. 

Ich unterstütze statt dessen den Equihash-zk-snarks-Algo, weil er Einzigartig und das Ergebnis jahrelanger Versuche und Fehlschläge ist. Ein Versuch, ein deflationäres Geldsystem zu erschaffen, das frei von zentralen Strukturen, und vor allem eines ist: Anonym. Niemand kann sehen, was ich dir gebe. So wie es sein soll. 

Der Staat, muss sich beim Blöde halten seiner Bürger, in Zukunft etwas mehr anstrengen.

Salve 

Alucian