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Finale – Das Drama ohne vollzogenen Akt, aber mit ganz schlimmen Folgen. by w74

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Finale – Das Drama ohne vollzogenen Akt, aber mit ganz schlimmen Folgen.
# Die Vogelgrippe 3. und letzter Teil

Für all jene, die noch nicht wissen, um was es hier überhaupt geht, folgt hier der Wegweiser zur Aufarbeitung:

1. Teil: https://hive.blog/hive-121566/@w74/ein-drama-ohne-vollzogenen-akt-aber-mit-ganz-schlimmen-folgen
2. Teil: https://hive.blog/hive-121566/@w74/das-drama-ohne-vollzogenen-akt-aber-mit-ganz-schlimmen-folgen-geht-weiter
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Therese Kummers Schicksal hier einmal außer Acht gelassen (in einem Anflug von menschlicher Ignoranz), war wohl tatsächlich Otto Krawallke einziger Leidtragender des Tumults, da er sich beim Aussteigen, samt seiner Gehhilfe, in einem grauen Pepita-Rock verfing. In Anbetracht dessen, auf die von ihm liebgewonnene Aluminium-Krücke nicht verzichten zu können und zu dem Zeitpunkt auch nicht wollte, riss er den grauen Stofffetzen mit einem kräftigen Ruck direkt vor seine Füße. Nachdem er den Gummistöpsel am unteren Teil der Krücke aus der aufgerissenen Naht des Stoffes befreit hatte, setzte er eiligst seinen Weg über den Zebrastreifen fort, um nur ja noch einen guten Platz am vermeintlichen Tatort zu ergattern. 
Es sei vorab vermerkt: Bei diesem Vorhaben sollte Herrn Krawallke die Krücke noch gute Dienste leisten.

Dieser Moment war dann gekommen, als der ansonsten noch rüstige Rentner, mit einem Schlag und dem lautstarken Hinweis auf seine Schwerbehinderung, sich den Weg zu dem blau-weißen Absperrband des THW freikämpfte. Anlass genug für den Tierarzt, erneut ängstlich Schutz an der Seite von Norbert Krug zu suchen. Norbert, der standhafte THW-Befehlshaber, ruhte noch immer wie der Fels in der Brandung. Zwar mit geschwollener Brust und adretter Uniform, am inneren Rand seines abgesperrten Terrains, unterliefen ihm jedoch nun ein paar signifikante Fehler, die er beim nächsten Einsatz unter Garantie nicht wieder begehen wird.

Denn, während er noch immer, mit dem Blick auf den Human-Mediziner, Emil Hasenclever, Erna Bodenkamm und das neugierige Volk auf der Seite zum Friedhof, alles unter seiner Kontrolle zu haben glaubte, hatte sich hinter seinem Rücken längst die Altenheim-Fraktion positioniert. In bedrohlichem Verbund und physischer Schlagdistanz standen sie jetzt da. Der bereits erwähnte Otto Krawallke, dessen Zimmernachbar Eugen Tausch und Fridolin Pauke. 

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Hier bleibt es vielleicht noch zu erwähnen, dass Herr Pauke, als der, den man aus dem Altenheim zu kennen glaubt, beim ersten Blick gar nicht wiederzuerkennen war. Er hatte nämlich einen grauen Pepita-Stoff in alter Palästinenser-Tradition auf seinem lichten Haupt fachkundig zusammengebunden. 

Zwischen den drei Herren im gesetzten Alter stand Roswitha Schönefeld und gab, von der Rückenseite des THW-Chefs, in dieser neuen Front die Parolen an. All dies unter Beweis stellend, indem sie den Uniformierten rigoros und lautstark aufforderte, endlich nach Hause in seinen Sandkasten zu verschwinden und die festgehaltenen Geiseln zügig in die fürsorglichen Hände der neu gegründeten Kampftruppe „Alte Stürmer – neue Festung“ zu übergeben.

Fehler Nr. 1 des freiwilligen Helfers im Dienste der öffentlichen Ordnung, offenbarte sich in seinem Bewegungsablauf. Anstatt den gesamten Körper um 90 Grad zu drehen, damit ein besserer Überblick über das gewährleistet ist, was sich da hinter seinem Rücken zusammengebraut hatte, überdehnte Norbert Krug lediglich seine Nackenmuskulatur. Dieser Blick über die eigene Schulter beeinträchtigte seinen bisher festen Stand in erheblichem Maße. Daher wenig verwunderlich, die ihm sichtlich ins Gesicht geschriebene Überraschung über das, was sein noch verbliebenes Sehvermögen ihm an Signalen übersandte. 

Kein halber Meter von ihm entfernt stand ein direkter Nachkomme von Yassir Arafat und eine sichtlich aufgebrachte Frau, die ihre, zur Faust geballte Hand in Richtung Himmel streckte und dabei ständig schrie: »Nieder mit den Uniform-Faschisten.« Die beiden Leibwächter neben dem PLO-Mann schienen ihm derweil auch nicht weniger aufgebracht.

Norbert Krugs Fehler Nr. 2: Unfähig auch nur die kleinste Bewegung zu vollziehen, vergaß es der Verdutzte einfach nur einen Schritt weg von der arabischen Front zu tätigen, um deren Schlagkraft, hinsichtlich seiner eigenen Gesundheit, entscheidend zu beeinflussen. So blieb ihm keine andere Wahl, als fasziniert auf den geübten Schwung von Otto Krawallkes Arm zu starren, in dessen Verlängerung eine äußerst stabile Aluminium-Krücke auszumachen war.

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Mit einem gezielten Schlag vertrieb der ehemalige Hammerwerfer Otto Krawallke Norbert Krugs chronische Nackenschmerzen eine Etage höher in dessen Schädel. Es war jene Sekunde, in der sich der unsichere Stand des Uniformierten endgültig rächte.

Sein Fehler Nr. 3 bestand in dem Glauben, durch die räumliche Nähe zweier Mediziner, brauche er sich keine Sorgen, um seinen Körper und der nun dringend benötigten Wundversorgung zu machen. Doch, entgegen aller Regeln der heiligen medizinischen Gesetze und Richtlinien der Ärztekammer (dies bestätigten alle Augenzeugen) verließen die beiden Müllsäcke fluchtartig den Ort des Geschehens. 

Bei ersten Recherchen des Sonderstabes der örtlichen Polizei gab Alfons Steinbeck nur äußerst zögerlich zu, dass er den beiden Medizinern im Anschluss zwei Tage Unterschlupf gewährte. Als Gegenleistung verlangte er ausschließlich seine ausgeliehenen Utensilien zurück. Der Totalverlust der Gelben Säcke wurde dadurch kompensiert, dass die beiden eingeschüchterten Ärzte mehrere kleine Eingriffe an Brust und Hintern von Hertha Steinbeck vornehmen mussten.

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Alfons, der als kritischer Beobachter den Liftungen am Körper seine Angetrauten beiwohnte, reichte den beiden Heimwerkern den benötigten Tacker und seiner Frau die Schnapsflasche. Jedoch am zweiten Tag, so Steinbeck, als er flugs einen Abstecher in den Baumarkt unternahm, um neue Klammern zu kaufen, nutzten die beiden Nichtskönner seine Abwesenheit zur Flucht. Zu jener Zeit sei aber auch die ganze Aufregung gegenüber auf dem Friedhof längst Geschichte gewesen.

Diese Aussage wird auch durch eiligst zusammengetragene, jedoch schlampig geordneter Fakten belegt. Denn nach dem Totalausfall von Norbert Krug und dem Durchtrennen des blau-weißen Absperrbandes übernahm ein gut eingespieltes Team von selbst ernannten Ordnungshütern (alle im Alter zwischen 69 und 87) das Kommando in dem Geschehen rund um den städtischen Friedhof.

Etwa zur gleichen Zeit fand Therese Kummer an der Bushaltestelle wieder ganz langsam zu ihren zeitweise abhanden gekommenen Sinnen zurück. Wobei es schon fast an ein neurologisches Wunder grenzt, dass sie beim ersten Blick auf ihren geschundenen Körper sich nicht wieder, unabhängig aller sonstigen eingeplanten Vorhaben, von ihrem gesunden Menschenverstand für immer und ewig verabschiedete. 

Was ihr Gehirn im ersten Moment verarbeiten musste, endet bei vielen Menschen ihres Alters mit einer unerschütterlichen Verehrung für Roland Kaiser und den Eppenberger Ölzwergen. Somit, medizinisch laienhaft gesehen, ein lange anhaltender Schockzustand, mit dem die bereits nervös wartenden, voraussichtlichen Erben grundsätzlich nur schwer zurechtkommen.

Frau Kummer blieb glücklicherweise der endlose Ausflug in die Niederungen des deutschen Liedguts erspart. Was man aber von ihrem Blick auf die Realität nicht wirklich behaupten konnte. Sie bemerkte verhältnismäßig rasch, dass die Sehkraft ihres rechten Auges durch einen großen Schatten doch erheblich beeinträchtigt schien. Da sie sich aber beim besten Willen nicht daran erinnern konnte, jemals Vordächer zum Spenden von Schatten auf ihrer Stirn installiert zu haben, wagte sie ihren Tastsinn vorsichtig ins Spiel zu bringen. 

Genau über der rechten Augenbraue konnte sie eine Schwellung umfassen, die von ihrer Größe her in die Kategorie Hühnerei hätte passen können. Erschrocken über das Gefühlte, stützte sie sich auf jenen Verbundsteinen beidhändig ab, auf denen sie noch immer Verbindung zu Mutter Erde genoss. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihr Leben, mit dem sie doch so viele schöne Stunden verbracht hatte, sie für kurze Zeit doch ganz gehörig im Stich gelassen hatte.

<center>![](https://mh-1-bildagentur.panthermedia.net/media/media_detail/0017000000/17799000/~%C3%A4ltere-dame-in-aussegnungshalle_17799615_detail.jpg)</center>


Höchste Eisenbahn für Therese Kummer, sich ganz ruhig an eine Art Bestandsaufnahme zu wagen. Beginnend mit dem, was ihr Äußeres und dann, was ihre Erinnerung betraf. Das Geschehene wieder aufzuarbeiten, ordentlich zu sortieren und damit diesen Vorgang abzuschließen, fiel ihr nicht schwer. Doch die gewonnenen Erkenntnisse, mit ihrem momentanen Standort und dem äußeren Erscheinungsbild in Verbindung zu bringen, ließen die ältere Dame beim Betrachten so mancher ihrer Körperteile doch in arge Zweifel stürzen. Insbesondere darüber, ob die Akte „Erinnerung“ und deren Lücken wirklich so schnell geschlossen werden kann.

Selbstverständlich konnte sie sich entsinnen, dass sie, um ihrem Zukünftigen gleich einen richtigen Appetitanreger zu servieren, ihren Rock im Bereich der Taille etwas aufgerollt hatte. Doch warum gleich so hoch? Denn, wo auch immer sie ihren fragenden Blick auf der unteren Hälfte ihres Körpers parkte, außer zerkratzten Lackschuhen, zerrissenen Nylonstrümpfen, einer Schürfwunde am linken Knie, einem weißen Mieder aus Elasten und dem darauf farblich abgestimmten Strumpfgürtel, konnte sie keinen einzigen Hinweis auf ihren grauen Pepita-Rock finden. 

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Dass sie ihn, in der sich aufgebauten Erregung, bis unter den Büstenhalter gerollt hatte, konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen, da sie im alltäglichen Leben doch eher sparsam mit ihren Reizen umzugehen pflegt. Um letzte Gewissheit zu erlangen, warf Therese Kummer einen vorsichtigen, mit viel Hoffnung beladenen Blick auf die Körperteile oberhalb ihrer Hüfte. Eine lindgrüne Seidenbluse und einen weißen Spitzen-Büstenhalter mit einer Verstärkung in beiden Körbchen war alles, was da zu sehen war. 

Um der Peinlichkeit noch ein Hütchen aufzusetzen, stand die Bluse bis fast zum Nabel offen und bot jedem Passanten in der Seminarstraße einen interessanten Blick auf wunderschöne weiße Spitzen und den Inhalt, den die Reizwäsche eigentlich verbergen sollte. Jetzt war sie sicher – kein Anzeichen von ihrem grauen Rock, den sie ansonsten nur an Feiertagen anzog.

Noch tief in einem Meer von Gedanken und Selbstzweifel versunken, das gefüllt schien mit Begriffen wie Pepita, Egon, Schamgefühl und olle Kuh Bodenkamm, vernahm die reichlich überforderte Rentnerin vom Friedhof her laute Gesänge, die sich ihrem Platz der Wiederfindung sekündlich näherten.

»Völker, höret die Signale! Auf zum letzten Gefecht …«

Das Erste, was Frau Kummer ausmachen konnte, war eine Krücke, an der ein grauer Stofffetzen wie eine Fahne wehte. So schnell es für sie irgendwie möglich war (denn erst in dem Moment, da sie all ihre Gliedmaßen in Bewegung setzten musste, übernahm der Schmerz die Regie in ihrem Körper) robbte die lädierte Rentnerin hinter die Buxbaumhecke des Anwesens Steinbeck. Wo sie sich sicher vor den sich nähernden Revolutionären zu glauben schien. Damit lag sie vollkommen richtig, denn der Buxus war so dicht gewachsen, dass ein Blick von der Haltestelle in den Vorgarten unmöglich war. Somit war der Sichtschutz zur Straße hin gewährleistet.

Die Arme auf die Fensterbank gestützt und der Videokamera im Anschlag. 
Vom Anwesen Steinbeck hatte der 15-jährige Sohn Kevin aus dem zweiten Stock heraus einen hervorragenden Blick auf den weißen Schlüpfer, den Strumpfhalter und die freigelegten Speckrollen zwischen Mieder und Seidenbluse.

Nicht ahnend, dass gerade ihr strammer Hintern via Mobiltelefon den Weg durch die Stadt, den Landkreis, ja vielleicht bis ans Ende der Welt antrat, waren Therese Kummers Sinne voll auf das Geschehen auf der anderen Seite der Straße ausgerichtet. Vorneweg betrat Otto Krawallke den Zebrastreifen. In der Hälfte angelangt, drehte er seine volle Breitseite zur Fahrbahn, eine Krücke als Fahnenstange weiterhin nutzend und die Zweite als Drohmittel gegenüber Verkehrsteilnehmern, die die Straßenverkehrsordnung nach seinen Regeln zu missachten versuchten.

»Es rettet uns kein höheres Wesen, kein Gott …«

So verkehrstechnisch abgesichert und mit noch immer erhobenen, geballten Fäusten gen Himmel, traten dann Eugen Tausch, Roswitha Schönefeld und Fridolin Pauke auf den markierten Straßenabschnitt. Dies war genau der Moment, als Therese Kummer Teile ihres Feiertags-Rockes erkannt zu haben glaubte. Nur um sich zu vergewissern, dass es genau das sein könnte, was da an einer Krücke und auf einem Kopf über die Straße getragen wurde, wagte sie einen erneuten Kontrollgriff. Gleichzeitig das Startzeichen für die erfolgreiche Karriere eines Kevin Steinbeck als Anbieter von Bildern für Liebhaber molliger Frauen im Internet.

»Die Müßiggänger schiebt beiseite! Die Welt wird unser sein …«

Arm in Arm. Verliebt, wie seit Jahren. Singend und in bester Laune. So sah Frau Kummer Emil Hasenclever und Erna Bodenkamm den gesicherten Zebrastreifen überqueren.
Also kein Feiertag und erst recht kein Pepita-Rock!
Kein sonderlich glücklicher Tag für Therese Kummer.

Der Busfahrer, der fahrplanmäßig um 13:45 Uhr die Haltestelle Friedhof anfahren wollte, war kurz davor, den Halt einfach zu ignorieren und erst wieder in der Mainzweiler-Straße zu halten, wo weniger Altenheimbewohner zu erwarten waren. Doch leider stand da ein Hilfspolizist mit Aluminium-Krücken mitten auf der Fahrbahn. Ein Umstand, der zwar eine Überfahrt reizvoll, aber ein Anhalten sinnvoller erscheinen ließ.

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»… Erkämpft das Menschenrecht!«

Fünf Minuten später verließ der überfüllte Linienbus die Haltestelle ′Friedhof’ und ignorierte alle weiteren eingeplanten Stopps, bis er vor der Eingangstür des städtischen Altenheimes zum Stehen kam. 

Am und um den Friedhof herum erhoben sich zur gleichen Zeit Menschen hinter Büschen, Grabsteinen und Abfallhaufen. Von überall dort, wo sie in der letzten halben Stunde Schutz gesucht hatten. Darunter der stellvertretende Bürgermeister, die Vorsitzenden der fast nie erwähnten Parteien, Gottes Abgesandte, Weihrauchschwinger und ahnungslose Schreiberlinge der Saarbrücker Zeitung. Lediglich Norbert Krug, der versehentlich das offene Schlachtfeld als Deckung suchte, hatte etwas mehr Mühe auf seine kurzen Beine zu kommen. Doch, als er sah, wie sich diese lange Polonaise ihren Weg Richtung Seminarstraße bahnte, wollte er auf keinen Fall den Anschluss verlieren. Schließlich hatte er keine Lust, bei der Wahl zum nächsten Stadtrat, auf einem aussichtslosen Listenplatz zu landen.

Wie sich die Karawane der Gescheiterten auf die menschenleere Bushaltestelle zubewegt, sieht Norbert mit dem geübten Auge eines THW-Mannes eine leichte, ungewöhnliche Bewegung hinter dem Buxus des Anwesens Steinbeck. Einer inneren Eingebung folgend, startete Norbert Krug zu einem kurzen Sprint und einem anschließenden Hechtsprung über den natürlichen Sichtschutz.

Der stellvertretende Bürgermeister begann derweil unüberlegte Erklärungen an die Presse zu verschenken. Der Prediger strich seinen schwarzen Rock glatt, die Parteibonzen erkannten ihre eigene Überflüssigkeit und Kevin Steinbeck schien zufrieden mit dem bisherigen Tag, während Norbert Krug Kevins künstlerische Muse aus dessen Visier vor das verblüffte Gesicht des Stadtverordneten schleifte.

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»Schutzkleidung! Alle Schutzkleidung! Gefahr! Vogelgrippe. Diese Frau hat die Vogelgrippe.«
Glücklicherweise beendete Norbert Krug seine Befürchtungen mit einem grammatikalisch korrekten Satz. Innerhalb von Sekunden war die Haltestelle ′Friedhof’ fast menschenleer. Nur der Mann in der blauen Uniform und eine Frau in weißem Mieder und lindgrüner Bluse lagen in Eintracht vor dem Schild, auf dem die Abfahrtzeiten des städtischen Linienbusses nachzulesen sind. Beide hatten ihre Besinnung verloren. Aus Schamgefühl oder Aufregung – bleibt dahingestellt? Der Sonderstab, unter der aufmerksamen Leitung von Oskar Bärenklau, wird sich um Aufklärung bemühen.

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Jetzt, da der letzte Satz seinen Weg auf das Papier gefunden hat, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, ob ich zum Dramaturgen tauge. Mich beschleicht das Gefühl, ich sollte mich doch mehr der komischen Tragik zuwenden und mich uneingeschränkt auf das Verfassen von Todesanzeigen konzentrieren.

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